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Der Egolzwiler-See liegt etwas westlich des Dorfzentrums der Gemeinde Egolzwil - Kanton Luzern. 

Der Egolzwilersee steht seit 1969 unter Naturschutz und ist in Privatbesitz. Seine Seefläche beträgt rund 3.3 Hektaren.

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Steckbrief

Länge: ca 110 m

Breite: ca 300 m

Fläche: rund 3,3 Hektaren (339 Aren) 33‘898 m2

Maximale Tiefe: 8 Meter

Seepegel: 498 Meter ü.M.

Einzugsgebiet: 0.67 km2

Abfluss: Kottengraben (Mündung in Wigger)

 

Status: Unter Naturschutz seit 1969 / Privatbesitz

Flora: Lückenlos von Schilf, Buschwerk und Bäumen umsäumt

Vogelwelt: Blesshuhn, Stockente, Habentaucher, Teichhuhn, Blaumeise, Kohlmeise, Feld- und Haussperling. Sommergäste: Teichrohrsänger, Schilfrohrsänger. Wintergäste: Löffelente, Kormoran, tw. Gänsensäger

Fischwelt: Hecht, Karpf, Barsch, Hasli

 

Wie ist der See entstanden?

Nach dem Rückzug des Reussgletschers schmolz Resteis in einer Gletschermulde (Resteisloch) und bildete den See. Es besteht kein Zusammenhang zwischen dem Egolzwiler- und dem ehemaligen Wauwilersee.

Deshalb ist die Beschreibung in Wikipedia falsch: https://de.wikipedia.org/wiki/Egolzwil

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Artikel: Erschienen 2010

 

 DER EGOLZWILERSEE

Der Seewind raunt von einem Schloss,

versunken längst mit Turm und Tross

Hans Marty, 1956

 

 

Wann ist ein See ein See?

Weiher, Teich oder gar „Glompe“. Immer wieder wird der Egolzwilersee in Gesprächen relativ salopp und auch wenig despektierlich in eine dieser Kategorien eingeteilt. Dabei darf unser See stolz auf sein Ego sein und nicht nur, weil das Wort Ego in seinem Namen vorkommt – der Egolzwilersee trägt auch das Wort See zurecht in seinem Namen. Doch betrachten wir es ohne Emotionen und zwar rein Naturwissenschaftlich. Welche Eigenschaften machen einen See zu einem See. Ein stehendes Gewässer ist aus limnologischer (seenkundlicher) Sicht dann ein See, wenn er folgende drei klassischen Zonen aufweist: Uferzone (vom Ufer seewärts bis der Lichteinfall den Seegrund nicht mehr erreicht), Freiwasserzone (ausserhalb der Uferzone jene offene Fläche und Wasserschicht, die in ihrer Tiefe durch den Lichteinfall  begrenzt wird) und Tiefenzone (lichtlose Zone ausserhalb der Uferzone und unter der Freiwasserzone). Der Egolzwilersee erfüllt diese drei Kriterien und ist deshalb als echter See in den Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Luzern, 36. Band, 1999, aufgeführt. Noch zur Unterscheidung: Ein Weiher ist durch den Lichteinfall auf den Seegrund auf seiner ganzen Fläche charakterisiert und ein Teich ist ein künstlicher, ablassbarer Weiher.

 

 

Schutzzone

Der Egolzwilersee unterliegt einer Schutzverordnung (Schutz des Egolzwilersees). Sie bezweckt die Erhaltung der See- und Uferlandschaft als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und die angrenzenden Bauten vor Anlagen und Bauten.

 

 

Grösse und Entstehung

Der See liegt zwischen den Endmoränen und dem Santenberg, schön eingebettet in einer Mulde. Entstanden ist der Egolzwilersee aus einem „Todeisloch“. Der Gletscher liess einen Eisklumpen zurück. Dieses schmolz später und in den Geschiebehaufen blieb ein kleiner See zurück. Entwässert wird er durch den Chottengraben. Dieses einst frei meandernde Bächlein wurde durch einen Röhrenabfluss und einen offenen Kanal begradigt. Schlussendlich ergiesst sich der Chottengraben, etwa auf der Höhe des Schützenhauses, in die Wigger. Der Egolzwilersee ist 33 898 m2 oder umgerechnet rund 339 Aren gross. An der längsten Stelle misst der See ca. 270 m und an der breitesten 110 m. Die Tiefe variiert, an seiner tiefsten Stelle misst er etwa sieben Meter. Der Seeboden ist sehr morastig.

 

 

Sage, Tunnel und andere Wirbel

Eine Sage rankt sich um den Egolzwilersee - die Sage vom versunkenen Schloss. Dort, wo heute der See liegt, stand ein kleines Schloss. Der herrschende Ritter war ein gottloser Mann, der seine Knechte unerbittlich antrieb - auch an einem heissen Sommertag. Das Heu lag auf den Feldern und hätte eingebracht werden sollen. Doch näherte sich schnell ein Gewitter. Rasend vor Wut schrie der Ritter: „Herrgott, wenn du mir das Heu nicht lassen willst, so schlag mich mit deinem Donnerwetter samt allen in den Boden hinein“. Der Himmel verdunkelte sich und im Blitz- und Donnergetöse versank das Schloss mitsamt seinem Ritter und dem Gefolge. Zurück blieb ein See – der heutige Egolzwilersee. Und noch ein Hinweis für aufmerksame Beobachter: Scheinbar (Mundart: „Schiens“) erklingt an ruhigen Nachmittagen (zwischen 4 und 5) das Läuten eines Glöckleins. Man sagt, es sei das Glöcklein des versunkenen Schlosses.

Der Volksmund berichtet immer wieder von einem unterirdischen Gang zwischen dem Egolzwilersee und der Burgruine Kastelelen. Bei den Grabungen rund um die Restaurierung der Kastelenen konnten keine Hinweise oder Spuren gefunden werden. Die Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins eines solchen Tunnels ist deshalb sehr klein.

Immer wieder tauchen Aussagen und Gerüchte über Wirbel im See auf. Sie sollen Schwimmer und Badende in die Tiefe ziehen. Obwohl ich seit meiner Jugend schon oft auf dem See gewesen bin oder darin gebadet habe, habe ich noch nie einen gesehen oder das Vorhandensein erlebt. Auch konnte ich  noch niemanden finden, der mir das Vorhandensein aus eigenem Erleben bestätigen konnte.

 

 

Privatbesitz (Besitzergeschichte des Sees)

Der See hat eine wechselhafte Besitzergeschichte hinter sich. Im Mittelalter lag der See meistens in Klosterbesitz. So wechselten die Rechte zwischen Kloster Einsiedeln und Kloster Ebersecken, das dann mit dem Kloster Rathausen vereinigt wurde (13. Jahrhundert). Es gab auch weltliche Besitzer. Im 14 Jahrhundert übergab Herzog Leopold die Vogtei und damit den See den Herren von Trostberg. Lange Jahre lag der See im Besitze des Hauses Pfiffer von Altishofen. 1840 liessen sie diesen öffentlich versteigern. Voraussichtlich wurde er vom damaligen Besitzer des Restaurants St.Anton gekauft. Dies weil 1953 die frühere St.Anton-Wirtefamilie Felber, den See an die Familie Eichenberger aus Reinach/Ballwil verkaufte. Der See ist heute noch im Besitze von Familie Eichenberger.

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